Schon beim Öffnen der Tür zur Zehntscheuer empfängt mich der Duft frischen Brotes. Im Hintergrund tüftelt ein eifriger Zehntscheuer-Schaffer an der optimalen Einstellung der Dimmer für die neuen Wandleuchten, die für besondere Veranstaltungen eine heimelige Atmosphäre schaffen werden.
Eine kleine Gruppe um Diana Holzer hatte sich zum Brotback-Kurs eingefunden. Nach der Einführung in Getreidesorten und Mehle und ihre Verwendung bei der Kunst, gutes Brot zu backen, ging es an die Praxis. Beim Kneten und Formen sind alle eifrig dabei.
„Aus einem Korn, zu Mehl gemahlen, kann doch nie eine neue Ähre wachsen. Weshalb gibt es trotzdem eine ganze Tüte EINKORNMEHL?“ Diese Frage begleitet die emsigen Brotbäcker beim Ausformen der verschiedenen Brote und der Ciabatta. Das Geheimnis wird an diesem Abend und in dieser fleißigen Knet- und Backrunde nicht mehr gelöst. Es bleibt bei Spekulationen.
Aber ich verrate es: Die Lösung ist ganz simpel. Bei dieser uralten Getreidesorte wächst auf dem Halm eine pralle Ähre wie z.B auch beim Weizen. Aber: In jeder kleinen Ährentasche sitzt im Gegensatz zu anderen Getreidesorten nur EIN Korn. Das war’s auch schon.
Am heimischen Frühstückstisch erwartet die Teilnehmer am nächsten Morgen ein gemütliches Frühstück mit dem stolz präsentierten selbst gebackenen Brot. Die am Vorabend ausgeformten Ciabatta, die mit viel Fingerspitzengefühl vom bemehlten Leintuch auf’s Backblech befördert werden mussten, variieren in der Form, der Geschmack ist hervorragend.
Text und Bilder: Anne Junck-Preusker