Jessas nai, Jessas nai, kann Schwäbisch denn so schwierig sei …
Schwäbisch zom Lacha, Schwäbisch zom Mitsinga, Schwäbisch zom Nochdenga, Schwäbisch zom Heula vor Lacha – mal rasant, in Turbogeschwindigkeit, für Nichtschwaben auch einmal in Zeitlupe, mit Zungenbrechern ohne Ende und wie am Schnürle –, ungereimte Reime, gereimte Ungereimtheiten und Wortspiel-Spitzfindigkeiten, ja Slapsticks fürs Filmle im eigenen Kopf und nett verpackte, schwäbische Schimpfwort-Kaskaden: Da blieb gestern Abend beim MundART-Brettle-Auftritt in der Entringer Zehntscheuer kaum ein Auge trocken.
Die Brettles-Künstler der schwäbischen Hintersinn-Philosophie – Ingo Dollenmaier und Timo Dotzauer – hatten sichtlich Spaß daran, die stürmische Wort-Akrobatik und die Pointen ihrer ausgeklügelten Dialog-Szenen, Lieder und Sprachkunstwerke unter die kleine Schar der Zehntscheuer- und Mundart-Kleinkunstfreunde in Entringen zu bringen: gesprochen, gesungen, mit Gitarre begleitet, mit tänzerischen Hüftschwüngchen untermalt und vom angesteckten Publikum mit schnell einstudierten Mitmach-Klatsch- und Refrain-Sing-Einsätzen begeistert angefeuert.
Ja, nach diesem Abend sind wir uns einig:
Schwäbisch isch a Lebensg’fühl ond’s bringt a Luschtgefühl – des hot des MundART-Brettle gestern reichlich und freimütig verbreitet. Danke Brettle, schee wars!
Text: Rose Fleck-Bangert
Fotos: Anne Junck-Preusker, Hans-Peter Schöner